Die Heimatvereinigung Wiggertal lud am 1. September zur jährlichen Kostbarkeiten-Veranstaltung in den meistbesuchten Marienwallfahrtsort des Kantons Luzern ein.
„Das Einsiedeln des kleinen Mannes“ nannte Josef Zihlmann „Seppi a de Wegere“ seinen Lieblingsplatz im Luthertal.
Der damalige Luzerner Staatschreiber Renward Cysat protokollierte das Geschehen und die Eidesaussagen des von Gicht geheilten Jakob Minder. Der Förderverein Luthern Bad hat vor drei Jahren die Protokolle der eindrücklichen Heilung in einem gelungen illustrierten Buch publiziert.
Der neu gestaltete Wallfahrtsort Luthern Bad am Fusse des Napfs ist auch heute noch gut besucht, auch dank des neuen Arm- und Fussbades.
Pius Häfliger begrüsste die Besucher in der 1950 eingeweihten Wallfahrtskirche und erläuterte kurz die Entstehungsgeschichte der Schwarzen Madonna sowie der Glasmalerei von Edy Renggli. Anschliessend erkundeten die Besucher den Wallfahrtsort gruppenweise.
Schwarze Madonna und Glasmalerei in der Wallfahrtskirche. Foto Bruno Bieri
Isidor Lustenberger nahm die Besucher mit in den gewölbten Klosterkeller. Seine Geschichten und amüsanten Anekdoten gaben einen lebhaften Einblick ins Klosterleben der Waldbrüder. So hiessen die Eremiten, die in Luthern Bad ab 1845 in einem zweijährigen Noviziat auf ihr Einsiedler-leben vorbereitet wurden. 1920 schloss das Kloster seinen Betrieb. Bis 1972 wurde ein Heim für Waisenkinder betrieben.
Isidor Lustenbergers Erzählungen begeisterten. Foto Bruno Bieri
In den vergangenen gut zehn Jahren wurde der Wallfahrtsort neu belebt und gestaltet. Max Galliker, Ehrenpräsident des Fördervereins Luthern Bad, empfing die Gruppen beim Badbrünnli und informierte über die Heilquelle als Kraftort und „Tankstelle für die Seele“.
Max Galliker bei der Heilquelle Badbrünnli.
Foto Bruno Bieri
Das neue, unterirdisch angelegte Arm- und Fuss-bad entlockte den Besuchern anerkennendes Staunen. In neuzeitlicher Form lebt hier die ursprüngliche Badetradition als Arm- und Fussbad wieder auf.
Auch wer von den Besuchern meinte, er kenne den Wallfahrtsort Luthern Bad bereits, vernahm an diesem Samstag viele unbekannte Geschichten und bereute sein Kommen nicht. Ein wahrhaft kostbares Kleinod, dieser Pilgerort am Napf.
Max Galliker stellt das neue Arm- und Fussbad vor.
Foto Bruno Bieri